Ende der vierziger Jahre fand in Bergen-Enkheim die längst fällige Flurbereinigung statt. In deren Folge wechselten eine ganze Anzahl Pflanzstücke, die ihren Besitzern über die schweren Kriegs- und Nachkriegsjahre mit ihren landwirtschaftlichen Erträgen hinweggeholfen hatten, den Eigentümer oder Pächter. Dies war der Anlass zur Gründung des Kleingärtnervereins Bergen-Enkheim 1950 e.V. am 18. Juni 1950.
Die Gründung
Unserem Verein fehlten zu diesem Zeitpunkt zwei wichtige Voraussetzungen, die für eine solche Vereinigung unerlässlich sind. Zum einen war die Geländezuteilung noch ungeklärt und zum anderen fehlten jegliche finanziellen Mittel - man bedenke, zwei Jahre zuvor hatte die Währungsreform die letzten über den Krieg geretteten Guthaben aufgezehrt.
Doch man ging mit großem Optimismus und viel Selbstvertrauen an die Aufgabe heran.
Dank der umsichtigen Verhandlungsführung des damaligen Vorstandes gelang es, ein kurzfristiges, zinsloses Darlehen von der Arbeiterwohlfahrt zu bekommen, das nach einigen Monaten von der Stadt Bergen-Enkheim abgelöst wurde.
Nach der Geländezuteilung ging es an den Start.
Die Gartenanlagen
Die Anlagen "Dorfelder Weg", "Hinter der Burg" und "Möllers Wäldchen" boten den zahlreichen Bewerbern die Möglichkeit, einen Kleingarten zu nutzen. Die Gartengrössen bewegten sich zwischen 350 und 600 m².
Der Verbund
Damit unser Verein auch auf höherer Ebene vertreten und abgesichert war, schlossen wir uns der Stadtgruppe Frankfurt der Kleingärtner, dem Landesverband Hessen und dem Bund Deutscher Kleingärtner an. Was aber wäre das alles ohne den Einsatz und den Idealismus aller Mitglieder gewesen, die dem Verein unzählige Stunden gemeinschaftlicher Arbeit zur Verfügung stellten.
Eigeninitiative
Sichtbare Erfolge waren die Beteiligungen an Obst- und Blumenausstellungen im Palmengarten, Ausstellungen im Festzelt anläßlich des Berger Marktes und Teilnahme an Festzügen.
Bereits in den 50er-Jahren konnte für die Anlagen "Dorfelder Weg" und "Hinter der Burg" der Anschluss an das städtische Wassernetz erfolgen. Alle Arbeiten wurden durch Mitglieder und Freiwillige bewerkstelligt.
1971 und 1972 wurde in Selbsthilfe das erste Gemeinschaftshaus in der Anlage "Dorfelder Weg" errichtet, das dann von Herrn Bürgermeister Fey und dem Stadtverordnetenvorsteher Herrn Wess, damals noch von der Stadt Bergen-Enkheim, seiner Bestimmung übergeben wurde.
Im Laufe der Jahre errichteten auch die beiden anderen Anlagen in Eigeninitiative zweckmäßige Gemeinschaftshäuser.
Satzung
1982 trat unsere neue Vereinssatzung in Kraft. Unter anderem beinhaltete sie die Regelung, dass Familienangehörige eine Gartenparzelle übernehmen können. Eine Regelung, die für viele andere Kleingärtnervereine zum Vorbild wurde.
Eigenständigkeit
1995 beschlossen die Mitglieder, aus dem einen Großverein eigenständige Vereine je Kleingartenanlage zu gründen. Rückblickend ist festzustellen, dass sich dadurch die Vereinsarbeit effizienter gestaltet hat. Durch die vereinfachte Vorstands- und Verantwortungsstruktur werden Beschlüsse über Investitionen, Veranstaltungen und alle sonstigen Aktivitäten rascher gefasst und umgesetzt.
Die Außenwirkung der Kleingärtnervereine wurde durch die nunmehr seit Jahren bestehende Selbständigkeit nicht geschmälert.
Die Zusammenarbeit zwischen den Bergen-Enkheimer Kleingärtnervereinen wird über die Stadtgruppe Frankfurt der Kleingärtner e.V. gefördert. Die gemeinsame 50-Jahr-Feier zum Beispiel unterstreicht die Zusammenarbeit des ehemaligen Gesamtvereins.